HALLENCUP


ETC streicht überregionalen Tennis-HallenCup 2013 aus Turnierkalender

Manche Entscheidungen sind antizyklisch zu treffen. Bei über 20 Grad im Mai 2013 haben wir, das sind Christian Roth und Marc Trettow, den letzten Vorhang für den Tennis-Hallen-Cup (AK40) fallen gelassen: „So leid es uns tut: Das Hallenturnier findet im Oktober 2013 keine Fortsetzung.“

Die Gründe sind schnell erzählt. In den Tennis-Altersklassen ist eine fast identische „Familie“ auf Turniertournee. Der Schwerpunkt der Spieler stammt aus dem Einzugsbereich von Hamburg. Es ist nur unter großen Fürsprachen gelungen, eine Handvoll aus Hamburg und Umgebung nach Eutin zu locken. Wer teilnahm, war sportlich rundum zufrieden. Die berühmte Mund-zu-Mund-Propaganda spülte immer wieder einzelne neue Gesichter in die ETC-Halle. Alles Spitzenleute auf deutscher Ebene.

In der Summe gelang es jedoch bei acht Auflagen nie, die Höchstgrenze der Hallenbelastung auszureizen. Mit 21 Teilnehmern blieb 2011 das Jahr mit den meisten Meldungen, darunter fünf ETC-Spieler. Die Meldelisten nahmen von Jahr zu Jahr an Qualität zu. Das Turnier startete als Herren30-Einzelkonkurrenz, erlebte 2010 mit dem Alterswechsel auf AK40 einen Umbruch.

Unglücklich für alle Spieler ist die Tatsache, dass der THC Neumünster den Eutin-Termin jeweils im Oktober trotz Absprache zwischen den Turnierverantwortlichen zum gleichen Zeitpunkt seit zwei Jahren ansetzen. Bei der Premiere brachte Neumünster kein eigenes Herren40-Feld zustande. Beim zweiten Versuch schickte Eutin nach insgesamt fünf Spieler nach Neumünster und rettete damit die AK40-Konkurrenz. Aber diese Tatsache hat sicherlich schon jeder Turnierveranstalter erlebt. Schade, dass einige Entscheidungsträger nicht pro Spieler agieren. Das haben wir in Eutin beim ETC immer anders gelebt: Die Sportler stehen im Mittelpunkt – beim HallenCup vor der Wintersaison im Oktober oder bei Klaus-Peter und dem Freischützturnier im Sommer.

Einen Höhepunkt erlebte die Veranstaltung 2009. Mit Karsten Braasch und Michael Schmidtmann schlugen zwei Größen des deutschen Tennissports um die Jahrtausendwende in Eutin in der Blauen Lehmkuhle auf. Einem Schaukampf mit voll besetzter Zuschauertribüne folgte ein gelungenes Turnier mit spannenden Spielen, vollen Zuschauerrängen, einem tollen Beiprogramm mit Poker-Abend, einem Live-Clubkonzert oder einem kostenfreien Jugendtraining mit den beiden Tennisgrößen. Diese begeisterten nach dem Schaukampf die ETC-Halle erneut mit einem Endspiel, das Michael „Schmiddi“ Schmidtmann in zwei knappen Sätzen für sich entschied. Der Eutin-Sieger sitzt heute auf der Pro-Tour auf den Tribünen der Welt, begleitet die deutsche Tennisnachwuchshoffnung Dinah Pfitzenmeier auf der Turnierreise.

2011 erlebten die Zuschauer bei den AK40 die engsten Spiele. Am Finaltag kämpften vier gestandene Regionalligaspieler und Eutin-Liebhaber um die Hallen-Cup-Krone. Carsten Berend gelang nach Drei-Satz-Siegen in Halbfinale und Endspiel die Titelverteidigung mit den letzten Kraftreserven. Beide ETC-Finalisten waren im letzten Jahr bei den deutschen Mannschaftsmeisterschaften anzutreffen. Ein Name auf der Liste des siegreichen Teams: Michael Schmidtmann, Eutin-Sieger 2009.

Christian und Marc blicken mit Stolz zurück. Der Eutiner TC wurde für acht Jahre zu einem kleinen, aber feinen Punkt auf der Turnierlandkarte. Die Erinnerungen bleiben bei den Spieler und Zuschauern, welche die sportlich entspannte Atmosphäre neben dem Platz und die elegante Spielkultur auf dem ETC-Teppich prägten. Nyls-Arne Pasternack, der brilliante Defensivstratege. Carsten Berend, der Mann mit dem schnellsten Armzug und Aufschlag. „Katze“ Braasch und Michale Schmidtmann, die Eutin Welttennisflair der Tennissenioren gaben.

Wir möchten „DANKE“ sagen. Bei Jensi Rönpage und Achim Wischmann, die als Teilnehmer der Turnierleitung die Veranstaltung überhaupt möglich machten. Bei allen Spielern und Teilnehmern über all die Jahre. Bei allen Förderern. Bei allen Zuschauern. Beim Ehepaar Mencke für die tolle Verköstigung. Beim ETC-Vorstand, der stets das überregionale deutsche Ranglistenturnier mit allen Mitteln unterstützt hat.

Eure Christian Roth und Marc Trettow